Eintritt frei
Mehr und mehr Kinder und Jugendliche, so scheint es, leiden an psychischen Störungen. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen bedeutet dies oft eine Beeinträchtigung der Lebensqualität und schlechtere schulische und später berufliche Perspektiven. Doch in welchem Zusammenhang stehen das familiäre, schulische und soziale Umfeld, aber auch größere gesellschaftliche Entwicklungen, mit diesem Trend? Machen wir unsere Kinder verrückt? Oder handelt es sich am Ende um eine Fehldiagnose – ist unsere Sorge übertrieben, unnötig oder gar hysterisch? Die Veranstaltungsreihe diskutiert Häufigkeiten, Ursachen und Zusammenhänge sowie mögliche Lösungs- und Therapieansätze psychischer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Zur Einführung in das Thema werden jeweils zwei Expert_innen einen Überblick über den aktuellen Wissensstand präsentieren und durch widersprüchliche Studienergebnisse und Erfahrungen eine lebhafte Diskussion unter Beteilungung des Publikums anstoßen.
27. April, Mittwoch, 19 Uhr
Dr. Katja Albertowski, Kinder- und Jugendpsychiaterin, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Dr. Philipp Knorr, Sonderpädagoge, Autismuszentrum Oberlausitz der Bürgerhilfe Sachsen e. V.
Autismus ist in Deutschland zu DER gesellschaftlich akzeptierten Diagnose geworden. Das Bild autistischer Menschen reicht dabei vom hilflosen Kind, das nicht spricht und in seiner eigenen Welt lebt, bis zur besonderen Persönlichkeit mit Inselbegabung. Sind Verzögerungen in Sprachentwicklung und Sozialverhalten Vorboten von Autismus? Muss Autismus immer behandelt werden, oder brauchen wir „Normalen“ schlicht mehr Empathie für besondere Persönlichkeiten? Was ist dran an den vorgeblichen Erfolgen privater Anbieter von Verhaltenstherapien?