Eintritt frei
Mehr und mehr Kinder und Jugendliche, so scheint es, leiden an psychischen Störungen. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen bedeutet dies oft eine Beeinträchtigung der Lebensqualität und schlechtere schulische und später berufliche Perspektiven. Doch in welchem Zusammenhang stehen das familiäre, schulische und soziale Umfeld, aber auch größere gesellschaftliche Entwicklungen, mit diesem Trend? Machen wir unsere Kinder verrückt? Oder handelt es sich am Ende um eine Fehldiagnose – ist unsere Sorge übertrieben, unnötig oder gar hysterisch? Die Veranstaltungsreihe diskutiert Häufigkeiten, Ursachen und Zusammenhänge sowie mögliche Lösungs- und Therapieansätze psychischer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Zur Einführung in das Thema werden jeweils zwei Expert_innen einen Überblick über den aktuellen Wissensstand präsentieren und durch widersprüchliche Studienergebnisse und Erfahrungen eine lebhafte Diskussion unter Beteilungung des Publikums anstoßen.
20. April, Mittwoch, 19 Uhr
Prof. Dr. Stefan Ehrlich, Kinder- und Jugendpsychiater, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden;
Dr. Maya Götz, Medienwissenschaftlerin, Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen München
Studien zufolge sind immer mehr Mädchen und Jungen mit ihrer Figur unzufrieden, Diäten gehören für viele Jugendliche zum Ernährungs-Alltag. Bei jedem dritten Mädchen im Jugendalter, so aktuelle Schätzungen des Robert-Koch-Instituts, gibt es sogar Hinweise auf eine Esstörung. Welche Rolle spielen gesellschaftlich und medial verbreitete Vorstellungen von Schönheit und Schlankheit für diese Entwicklung? Haben Casting-Shows, Magermodels und Mode-Puppen Einfluss auf das Essverhalten und die Ausbildung von Essstörungen? Sind Fitness- und Schlankheitswahn der Anfang vom Ende einer unbeschwerten Kindheit?